Busreise nach Pfaffenhofen a. d. Ilm

aus dem Jahr 2017 zur kleinen Gartenschau

 

Resumèe unserer Busfahrt nach Pfaffenhofen zur kleinen Gartenschau und zum Kloster Scheyern

Der Wetterengel für den Samstag, 17. Juni war uns gut gesonnen, unsere Busfahrt nach Pfaffenhofen a.d. Ilm war ein Erfolg. Die Grünzonen der Gartenschau verteilten sich auf vier voneinander getrennt liegenden Arealen im Stadtgebiet von Pfaffenhofen und waren zu Fuß gut erreichbar. Eine kleine städtische "Bimmelbahn"  machte eine kostenlose Fahrt zwischen dem Marktplatz in der Altstadt und dem Haupteingang zur Gartenschau möglich. Man konnte aber auch bequem zu Fuß alles Sehenswerte erreichen.

Auf dem Festplatz (eigentlicher Kirchweihplatz) arrangierten die Gärtnereien ihre Pflanzen und Schaubereiche in Hochbeeten mit einer massiven Fichtenholz-Umrandung. Es gab eine Blumenhalle mit wechselnden Pflanzen-Darbietungen, u. a. organisiert von bayerischen Bonsai-Vereinen und ein Schmetterlingshaus mit exotischen Exemplaren. Die Schmetterlinge wurden aus fernen Ländern importiert.

Nach unserem gemeinsamen Gruppenfoto vor dem Eingang zur Gartenschau konnte jeder selber entscheiden, was für ihn sehenswert ist und die Wege trennten sich.

Der OGV hatte eine Gartenschau-Führung gebucht, die 11 Teilnehmer in Anspruch nahmen. Frau Mayr von der Landesgartenschau Pfaffenhofen zeigte uns drei Stationen am Festplatz, führte uns anschließend hinüber in den sogenannten Sport- und Freizeitpark, der ausgesprochen langgestreckt am Ilm-Lauf entlang Raum für sportliche Aktivitäten und Freizeitgruppen bietet; es sind auch vereinzelt Kunst-Objekte am weitläufigen Areal platziert.

Große Texttafeln geben Auskunft über das Ansinnen der Gartenschau-Organisation und den gedanklichen Hintergründen der Objekte.

Wir liefen schließlich in entgegengesetzter Richtung zum Bürgerpark. Ein aus Stahlelementen gebauter Aussichtsturm, der der Stadt künftig als Symbol für den Hopfenanbau in der Hallertau dienen soll, war umrahmt von vier Sorten und sieben Meter hohen Hopfenpflanzen. Frau Mayr gab eine halbe Stunde Einblicke in diese spezielle heimische Landwirtschaft, weiterhin über das größte zusammenhängende europäische Hopfenanbaugebiet, wo es auch ein Hopfeninstitut gibt und in dem, die traditionellen und neueren Hopfensorten "archiviert" werden. Die Wendelung der Treppe im Hopfenturm ist rechtsläufig angelegt, und zwar als Sinnbild für den ausschließlich sich rechtsherum rankenden und drehenden Hopfen.

Vorbei an einer Mühle und dem "grünen" Schulzimmer der Gartenschau wurden wir zuletzt in das Altstadt-Zentrum geführt: Und zwar zum Marktplatz mit dem historischen Rathaus und der schönen farbigen Häuserfassade der alten Handwerks- und Patrizier-Häuser. Der Unternehmer für Babynahrung Hipp unterhält in seinem Elternhaus, dem Cafe Hipp ein Lebzeltner- und Wachsziehermuseum. Das Ehepaar Maria und Josef Hipp hatte um die Jahrhundertwende, um 1900 die Idee, mit Zwiebackmehl und Milch ihre zu mageren  Zwillinge aufzupäppeln. Diese Rezeptur wurde im Laufe der Zeit zum Verkaufsschlager. Der Sohn Claus Hipp entwickelte nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche nahrhafte Rezepturen für Babynahrung. Die Firma Hipp konnte sich mit heute 2.000.000 täglich produzierten Gläschen zum Weltmarktführer entwickeln. Hipp sponsert in Paffenhofen viele öffentliche Einrichtungen, so auch die Gartenschau.

Den späten Nachmittag verbrachten wir im Kloster Scheyern, einer  Benediktiner-Abtei aus dem 11. Jh., mit heute nur noch 12 aktiven Mönchen.

Die Führung durch die Kloster-Kirche (mit Sommerkonzert-Probe), dem historischen Kreuzgang mit ehemaliger Grablege der Mönche und der noch genutzten Basilika  (ehemalige Grablege des Wittelbacher Geschlechts), gab interessante Einblicke in die Geschichte des sehr alten Klosters, das aktuell eine Klosterbrauerei betreibt. Außerden gibt es innerhalb der Klostermauern eine Berufsober- und Fachoberschule für Wirtschafts-Schüler, ein Wohnheim und ein Hotel. 600 Hektar landwirtschaftliche Fläche ist an Bauern verpachtet.

Nach dem gemeinsamen Abendessen im Kloster-Biergarten fuhren wir wieder Richtung Schwabach. Der Tag war ein richtiges Erlebnis.

Schwabach, den 24. Juni 2017

Karin Haase